Der Vorstand des SPD OV Stadt Dassel am Solling hat die aktuell in den Medien vorherrschenden Themen zum neuen Jahr besprochen und bewertet. Wegen der Klage der CDU musste der Haushalt des Bundes neu aufgestellt werden. Dies führte zu Kürzungen in verschiedenen Bereichen. Dazu hat der SPD OV Dassel klare Vorstellungen entwickelt.

Es ist richtig, dass viele Bereiche von den Kürzungsmaßnahmen betroffen sind. Allerdings ist für die SPD Dassel nicht nachvollziehbar, dass Flugbenzin bzw. Kerosin für Inlandsflüge weiterhin nicht besteuert werden. Diese „Syltflieger“-Privilegien gehören zuerst abgebaut, bevor die Dieselsubventionen der Landwirte gestrichen werden. Tatsächlich liegen die Herausforderungen in der Landwirtschaft aber in anderen Bereichen. Die alte Agrarpolitik der CDU und Bauernverbände - unter der Prämisse „Wachse oder Weiche“ - hat viele bäuerliche Betriebe besonders in den 80’er und 90’er Jahren zur Aufgabe gezwungen. Auch die aktuellen Agrarsubventionen unterstützen weiterhin diese Entwicklung. Insbesondere die landwirtschaftliche Agrarindustrie benötigt die Subventionen so nicht. Die SPD Dassel fordert, dass die ländliche, bäuerliche Struktur erhalten bleibt und gefördert wird. Es macht keinen Sinn, hohe Fördersummen für erfolgreiche Großbetriebe oder der Agrarindustrie zu zahlen.

Ein besonderes gesellschaftliches Problem ist die Massentierhaltung. Sie ist nur möglich, wenn „Reserveantibiotika“ aus der Humanmedizin eingesetzt werden. Dass der Einsatz von Penicillin in der Landwirtschaft sinkt, ist gut, reicht aber nicht aus. Es sterben Menschen an Keimen die nicht mehr mit Antibiotika behandelt werden können. Diese Entwicklung muss gestoppt werden. Ebenso ist der Trinkwasserschutz sehr wichtig. Auch hier müssen praktikable Lösungen gegen zu viel Nitrat durch Überdüngung gefunden werden.

Die Verbraucher erwarten Ernährungssicherheit, gesunde Nahrungsmittel und günstige Lebensmittel. Die Landwirtschaft erwartet Planungssicherheit, ein angemessenes Einkommen und Abbau der Bürokratie. Diese Ziele sind zu verfolgen und wir sollten es uns auch was kosten lassen.

Die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen betreffen allerdings nicht nur die Landwirtschaft. Durch die Steigerung der Produktivität sind auch schon viele andere Berufe fast gänzlich verschwunden. Es gibt z.B. kaum noch Bäcker, Lebensmittelhändler, Schneider, Schuhmacher usw..

Die SPD Dassel wünscht sich mehr Zusammenhalt in 2024. Gibt es denn nicht die Möglichkeit, dass sich Landwirte, Bäcker, usw. in der Region zur Direktvermarktung zusammenschließen und wir den Menschen in den Dörfern die Grundnahrungsmittel in einem modernen, automatischen System anbieten können? Nur wenn wir der älter werdenden Bevölkerung in den Dörfern Einkaufsmöglichkeiten bieten, bleiben unsere Dörfer erhalten. Wir brauchen ernsthafte Lösungen für die Zukunft und keine „Treckerblockaden“, Wutaktionen gegen Politiker oder wahllose Subventionskürzungen. Die SPD Dassel setzt sich für einen starken und lebenswerten ländlichen Raum ein.